400 Mio. Euro durch Importarzneimittel eingespart

Import-Arzneimittel leisten seit Jahren einen verlässlichen und steigenden Beitrag zur Entlastung bei den Ausgaben für Arzneimittel. Nach rund 330 Mio. Euro im Jahr 2020 und rund 240 Mio. Euro für 2021 profitieren die Gesetzlichen Krankenkassen für das Gesamtjahr 2022 von 400 Mio. Euro an direkten Einsparungen durch Preisunterschiede zwischen dem Original und dem günstigeren importierten Original. Diese Einsparungen ergeben sich aus verschiedenen Segmenten.

Die gesetzlichen Neuregelungen zum 01.07.2019 haben den sogenannten „importfähigen Markt“, also die Auswahl an Präparaten, die auf das Einsparziel angerechnet werden, verkleinert. Teure, aber im zunehmenden Maße verschriebene Biologicals wurden aus der Verpflichtung für die Apotheker, in gewissem Umfang Importe abzugeben, herausgenommen. Die gestaffelte Preisgünstigkeit wurde neu definiert. Bei einem Abgabepreis des Referenzarzneimittels abzüglich gesetzlicher Rabatte bis einschließlich 100 Euro muss der Import mindestens 15 Prozent günstiger sein. Bei über 100 Euro bis einschließlich 300 Euro mindestens 15 Euro und bei über 300 Euro mindestens 5 Prozent günstiger. Gleichzeitig wurde im Rahmenvertrag zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband ein neu definiertes Einsparziel von zwei Prozent bezogen auf den Umsatz einer Apotheke festgelegt.

Preisgünstige Import-Arzneimittel führen für das Jahr 2022 zu Einsparungen in Höhe von 131,3 Mio. Euro. Weitere 92,7 Mio. Euro entfallen auf abgegebene Importe, die die definierte Preisgünstigkeit nicht erfüllen, aber deren Erstattungsbetrag dennoch niedriger ist, als das Referenzarzneimittel sowie durch günstigere Importe biotechnologisch hergestellter Arzneimittel. Mit 138,2 Mio. Euro werden die Kostenträger durch Importe entlastet, die im Rahmen von Open-house-Rabattverträgen abgegeben wurden. Weitere 38,5 Mio. Euro fallen auf Importarzneimittel, die im generischen Markt unter die jeweils vier preisgünstigen Arzneimittel fallen und über diese Regelung vorrangig abgegeben werden.

Dies macht in der gerundeten Summe 400 Mio. Euro an direkten Einsparungen für die gesetzlichen Krankenkassen. Jede Apotheke in Deutschland spart somit durch die Abgabe von Importen durchschnittlich knapp über 22.000 Euro für die Solidargemeinschaft. Die Apotheken haben durch die gezielte Abgabe von Import-Arzneimitteln das im Rahmenvertrag vorgegebene Einsparziel im importrelevanten Markt von 2% mit durchschnittlich 4,6% regelmäßig und deutlich überschritten.

Dazu addieren sich nach dem letzten Gutachten von Prof. Dr. Heydebreck aus 2021 fast 4,5 Mrd. Euro jährlich an indirekten Einsparungen zu einer weiteren deutlich spürbaren Entlastung für die Solidargemeinschaft. Bei patentgeschützten Arzneimitteln stellen Importe nämlich die einzige preisgünstige Alternative dar. Sie fördern den Preiswettbewerb und wirken preisregulierend. Die Wettbewerbssituation zwischen Importeuren und den Herstellern führt dazu, dass diese zur Sicherung ihrer Marktposition in Deutschland Preiszugeständnisse machen. Dies erfolgt u.a. in Form von generellen Reduzierungen der Verkaufs- bzw. Erstattungspreise oder auch in Form von exklusiven Rabattverträgen über bestimmte Präparate mit den Krankenkassen.

Die Gesamtarzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung von ca. 47 Mrd. Euro wären ohne die direkten und indirekten Einspareffekte durch Importarzneimittel gute 10 % höher.


„Die Arzneimittel-Importeure“ ist eine Initiative der deutschen Arzneimittel-Importeurs-Verbände BAI und VAD. Die traditionsreichen Verbände, die alle wichtigen Vertreter der Branche unter ihrem Dach vereinen, haben sich 2019 entschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und künftige Herausforderungen gemeinschaftlich anzugehen. Mit einer Stimme beziehen sie Stellung zu Themen in diesem bedeutenden Segment des Gesundheitsmarkts.
Weitere Informationen auf https://die-arzneimittel-importeure.de/.


Kontakt

Karsten Wurzer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband der Arzneimittel-Importeure Deutschlands e.V. (VAD)
Telefon: +49 6867 920-1271
E-Mail: kw@die-arzneimittel-importeure.de

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