PKV-Finanzierung: Verlässlich und generationengerecht

Expertenbeitrag von: Dr. Florian Reuther, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV)

 

Im demografischen Wandel stößt die Umlagefinanzierung der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung zusehends an ihre Grenzen. Dagegen ist die kapitalgedeckte PKV solide und nachhaltig ausfinanziert – und mit ihrem typischen Mehrumsatz für die Leistungserbringer auch in Zukunft ein verlässlicher Partner.  

 Aktuell ertönen beinahe jede Woche neue Warnmeldungen über immer höhere Defizite der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Sozialen Pflegepflichtversicherung. Dabei kreist die Debatte fast ausschließlich um die Frage, wie viele Milliarden zusätzlich benötigt werden, um – gerade einmal - im nächsten Jahr über die Runden zu kommen. Das ist natürlich viel zu kurz gesprungen.

Denn die Defizite in der Sozialversicherung sind kein vorübergehendes Problem, sondern struktureller Art: Die Alterung unserer Gesellschaft stellt das System der Umlagefinanzierung in der GKV vor immer größere Probleme. In diesem Jahr benötigen die Krankenkassen bereits einen Rekordzuschuss von 28,5 Milliarden Euro. Und für das nächste Jahr wird schon wieder nach zweistelligen Milliardensummen aus der Staatskasse gerufen.

Nachhaltigkeit: Wichtig nicht nur beim Klimaschutz

Der Gesundheitsminister hat bereits angekündigt, diese steigenden „Lasten auf mehrere Schultern verteilen“ zu wollen. Doch auch höhere Bundeszuschüsse lösen das Problem nicht wirklich, sondern verschieben die gewaltigen Lasten lediglich in die Zukunft. Das ist aber weder generationengerecht noch nachhaltig.

Dabei schulden wir es der nachfolgenden Generation, entschlossen zu handeln – und das nicht nur beim Klimawandel, um eine Überhitzung der Erde abzuwenden. Vielmehr müssen wir es auch schaffen, eine Überhitzung unserer Sozialsysteme und des Staatshaushalts abzuwenden. Anderenfalls würde das die Chancen und die Handlungsfreiheit der Jüngeren massiv bedrohen.

Die kapitalgedeckte PKV: Teil der Lösung

Einen Ausweg aus dem Demografie-Problem weist die Private Krankenversicherung (PKV). Denn wir wissen, wie eine solide und generationengerechte Finanzierung funktioniert. So sorgt jede und jeder Privatversicherte von Anfang an selbst für die höheren Gesundheits- und Pflegekosten im Alter vor. Alleine im vergangenen Jahr flossen so 14 Milliarden Euro zusätzlich in die Nachhaltigkeits-Reserve für unsere Versicherten.

Insgesamt hat dieser Kapitalstock im Jahr 2021 die Grenze von 300 Milliarden Euro überschritten. Der Lohn dieser Nachhaltigkeit: Obwohl unsere medizinischen Leistungsausgaben sich ähnlich entwickeln wie in der GKV, gibt es zur PKV keine Schlagzeilen über Defizite. Vielmehr ist unser Ansatz der einzige, der für alle Generationen solidarische und finanzierbare Antworten liefert.

Der PKV-Mehrumsatz: Verlässliche Zusatzfinanzierung

Aber natürlich legen wir Geld nicht nur „auf die hohe Kante“: So hat die PKV im vergangenen Jahr Gesundheits- und Pflege-Leistungen im Wert von rund 32 Milliarden Euro bezahlt. Davon dürften wieder etwa 12 Milliarden Euro auf den PKV-typischen Mehrumsatz entfallen sein. Dieser entsteht, weil es für Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung von Privatpatienten weniger Beschränkungen und meist höhere Honorare gibt als bei Kassenpatienten.

Außerdem erstattet die PKV innovative Behandlungsmethoden oder auch Medikamente in der Regel früher als die Gesetzliche Krankenversicherung. Studien belegen die wichtige Funktion der PKV bei der Einführung neuer Arzneimittel. So trägt ihre Vorreiterrolle in der Erstattung mit dazu bei, dass zum Beispiel innovative Krebsmedikamente in Deutschland sehr viel schneller verfügbar sind als im EU-Durchschnitt.

Wäre die Arzneimittelversorgung der PKV-Versicherten den gleichen Steuerungs- und Regulierungsinstrumenten unterworfen wie in der GKV, hätten ihre Arzneimittelausgaben zuletzt nicht bei rund 6,4 Milliarden Euro, sondern „nur“ bei rund 5,7 Milliarden Euro gelegen. Der PKV-Mehrumsatz beläuft sich also alleine in diesem Bereich auf annähernd 700 Millionen Euro jährlich. Dass auch diese zusätzlichen Mittel für das Gesundheitssystem in der PKV bereits für die Zukunft ausfinanziert sind, ist ein weiterer Grund dafür, idealerweise immer mehr Menschen und immer mehr Leistungen kapitalgedeckt in der PKV abzusichern.

Nach oben scrollen