Einsparziel übertroffen –aber Potentiale nach oben

Trotz verkleinertem „importfähigen Markt” verbuchen die Krankenkassen für 2020 rund 300 Mio. Euro an direkten Einsparungen

Import-Arzneimittel sind Originalpräparate der führenden Pharmahersteller und daher genauso sicher und wirksam – nur preiswerter. Dazu nutzen die Arzneimittelimporteure die erheblichen Preisunterschiede von Markenarzneimitteln in den einzelnen EU-Ländern. Sie kaufen diese im Ausland kostengünstiger ein und bringen sie nach Deutschland.

Hier wird das vom Hersteller bereits freigegebene Produkt erneut geprüft. So versorgen die Importeure Patienten mit Originalmedikamenten zu niedrigeren Preisen. Dabei sind sie verpflichtet, die hohen Sicherheitsstandards, die für sie wie für alle pharmazeutischen Unternehmen in Deutschland gelten, einzuhalten: Import-Arzneimittel sind Originale zum besten Preis.

Der Import von Arzneimitteln ist gesetzlich geregelt. Er entlastet Patienten und Krankenkassen deutlich, denn Import-Arzneimittel sind im Durchschnitt um etwa zehn Prozent billiger. Import-Arzneimittel ermöglichten so im Jahr 2020 alleine in Deutschland direkte Einsparungen für die GKV von rund 300 Mio. Euro.

Bei Arzneimitteln, die dem Patentschutz unterliegen, stellen Importe häufig die einzige preisgünstige Alternative dar. Sie stärken so den Wettbewerb, wirken preisregulierend und fördern den Abschluss von Rabattverträgen mit Abgabevorrang zwischen Herstellern und Krankenkassen.

Dieses indirekte Einsparpotenzial beläuft sich auf rund 2,6 Milliarden Euro. So wird die Solidargemeinschaft weiter entlastet, Krankenkassen und Patienten profitieren. Und schließlich: Arzneimittel-Importe können auch dabei helfen, verteilungsbedingte Lieferengpässe bei Medikamenten zu verringern und tragen so zusätzlich zur Versorgungssicherheit bei.

Die gesetzlichen Neuregelungen im Jahr 2020 zum Umfang der Abgabeverpflichtung der Apotheker im Rahmenvertrag mit der GKV und die dort vereinbarten Einsparziele haben zunächst den sog. „importfähigen Markt“ verkleinert, indem teure Biologicals aus der Verpflichtung für die Apotheker, in gewissem Umfang Importe abzugeben, herausgenommen wurden.

Trotzdem sind die Einsparungen nicht gesunken: das vertraglich vereinbarte Einsparziel von 2 Prozent der Ausgaben wurde nicht nur erreicht, sondern regelmäßig erheblich übertroffen – mit deutlich Luft nach oben. Die tatsächlichen Einsparungen lagen in jedem Monat des Jahres 2020 über 3 %!

Und im Übrigen: Apotheker empfehlen weiterhin auch bei Biologicals Importarzneimittel, weil sie von deren Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit überzeugt sind.

Von diesen Einsparungen profitieren Patienten, Apotheken, Ärzte und Kassen – also das gesamte Gesundheitssystem.

Nach oben scrollen