Import-Arzneimittel 2020

Einsparungen mit Potential Import-Arzneimittel leisteten auch 2020 einen verlässlichen Beitrag zur Kostenentlastung im deutschen Gesundheitssystem.

Um Apothekern die Einhaltung des für alle geltenden Wirtschaftlichkeitsgebotes des Sozialgesetzbuches in pauschaler Form zu erleichtern, sind sie gesetzlich zur „Abgabe von preisgünstigen importierten Arzneimitteln“ verpflichtet.

Zur Erinnerung: Die gesetzlichen Neuregelungen zum Umfang der Abgabeverpflichtung der Apotheker im Rahmenvertrag mit der GKV haben zunächst den sogenannten „importfähigen Markt“ verkleinert. Teure, aber im zunehmenden Maße verschriebene Biologicals wurden aus der Verpflichtung für die Apotheker, in gewissem Umfang Importe abzugeben, herausgenommen. Gleichzeitig wurde im Rahmenvertrag ein neu definiertes Einsparziel von zwei Prozent festgelegt. Trotz dieser einschneidenden Veränderungen sind die Einsparungen interessanterweise nicht gesunken.

Das vertraglich vereinbarte Einsparziel von zwei Prozent der Ausgaben
wurde nicht nur erreicht, sondern regelmäßig erheblich übertroffen. Die tatsächlichen Einsparungen lagen in jedem Monat des Jahres 2020 über drei Prozent. Import-Arzneimittel ermöglichten so im Jahr 2020 alleine in Deutschland direkte Einsparungen für die GKV von rund 300 Mio. Euro, bei steigender Tendenz.

Ein Teil der Einsparungen entfällt auf jene Biologicals, die nicht mehr einer Abgabeverpflichtung unterliegen. Die Apotheker vor Ort vertrauen offensichtlich weiterhin auf die preisgünstige, importierte Variante dieser wachsenden Produktgruppe.

Bei beiden Faktoren scheint daher noch Luft nach oben zu sein. Um auch künftig erhebliche Einsparungen mit Importen sicherzustellen und auszubauen sowie den Wettbewerbsdruck aufrecht zu erhalten, bietet sich zum Einen die Erhöhung des vorgegeben Einsparziel von 2% auf 3% an. Zum anderen ist es für einen größeren Wettbewerb und die Abschöpfung des
vorhandenen Sparpotentials sinnvoll, biotechnologisch und antineoplastisch hergestellte Arzneimittel wieder dem importrelevanten Markt zuzuschreiben.

Scroll to Top