Vor gut 45 Jahren nahm im Arzneimittelmarkt eine Entwicklung Fahrt auf, die heute als Erfolgsgeschichte gilt. Der Parallelhandel von Arzneimitteln.
Damals waren die Preise für Medizinprodukte und auch patentgeschützte und verschreibungspflichtige Arzneimittel in Deutschland generell teurer als in vielen anderen Ländern. In der Folgezeit hat der aufkommende Wettbewerb durch den Parallelhandel auf Basis des freien Warenverkehrs im EU-Binnenmarkt zu ersten Einsparungen und einer deutlichen europaweiten Verringerung der Preisabstände geführt.
Noch heute verbuchen die gesetzlichen Krankenkassen im Jahr über 250 Mio. Euro direkte Einsparungen aus den zwar geringeren, aber weiterhin bestehenden Preisunterschieden bezogen auf die abgesetzte Menge zwischen preisgünstigeren Importen und dem teureren Original. Weitere 2,6 Mrd. Euro ergeben sich aus Wettbewerbseffekten, weil die Hersteller bereits bei ihrer internationalen Preissetzung die europaweite Konkurrenz durch „die Importeure“ mit einkalkulieren müssen.
Von Anfang an war es der Kampf „David gegen Goliath“ – „Importeure gegen Big Pharma“, bei dem David – immer wieder den Angriffen der Goliaths ausgesetzt – bis heute seine Wirkung erzielt. Einsparungen in Milliardenhöhe.
Im Einzelnen entwickelte sich eine Gesetzgebung und Rechtsprechung – nicht selten als Folge des Versuches der Industrie, den Wettbewerb zu behindern - die u.a. das Sozialrecht, das Arzneimittelrecht und weitere Verordnungen erfasste und heute eine umfangreiche rechtliche Grundlage für den Arzneimittel-Import bildet. Die Regulierungen im Pharmamarkt sind umfangreich, die Veränderungen sind regelmäßig und der Aufklärungsbedarf ist zuweilen sehr groß.
Daher haben sich die deutschen Arzneimittel-Importeurs-Verbände „Bundesverband der Arzneimittel-Importeure e.V. BAI“ und „Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands e.V. VAD“ im November 2019 zur Initiative „Die Arzneimittel-Importeure“ zusammen geschlossen. Die beiden traditionsreichen Verbände vereinen alle wichtigen Vertreter der Branche unter ihrem Dach, um ihr Know-how zu bündeln und künftige Herausforderungen gemeinschaftlich anzugehen. Mit einer Stimme beziehen sie Stellung zu Themen in diesem bedeutenden Segment des Gesundheitsmarkts und sind der relevante Ansprechpartner für Gesundheitspolitik, Kostenträger und nicht zuletzt die Leistungserbringer.
Heute und damit gut ein Jahr nach dem Zusammenschluss liegt Ihnen die erste Ausgabe des gemeinsamen Politikbriefes vor. Künftig wollen wir Ihnen drei- bis viermal im Jahr kurz und knackig, aber fundiert die Entwicklungen des Marktes näherbringen. Damit ergänzen wir das bereits bestehende Kommunikationsangebot über unsere Homepage und unsere SocialMedia-Kanäle, denen Sie sicher bald folgen, sofern Sie es nicht bereits tun.