Importarzneimittel sorgen weiter für Einsparungen

Import-Arzneimittel leisteten auch über das gesamte Jahr 2021 einen verlässlichen Beitrag zur Entlastung bei den stetig steigenden Arzneimittelkosten. Nach rund 330 Mio. Euro im Jahr 2020, verbuchten die Gesetzlichen Krankenkassen für das Gesamtjahr 2021 rund 340 Mio. an direkten Einsparungen durch Preisunterschiede zwischen dem Original und dem günstigeren importierten Original.

Dazu addieren sich nach einem neuerlichen Gutachten von Prof. Dr. Heydebreck auf Basis aktueller Zahlen fast 4,5 Mrd. Euro an indirekten Einsparungen eine deutlich spürbare Entlastung für die Solidargemeinschaft.

Bei Arzneimitteln, die dem Patentschutz unterliegen, stellen Importe die einzige preisgünstige Alternative dar. Sie fördern somit den Preiswettbewerb und wirken preisregulierend. Die Wettbewerbssituation zwischen Importeuren und den großen Pharmaunternehmen führt dazu, dass diese zur Sicherung ihrer Marktposition in Deutschland Preiszugeständnisse machen. Dies erfolgt u.a. in Form von generellen Reduzierungen der Verkaufs- bzw. Erstattungspreisen oder auch in Form von Rabattverträgen über bestimmte Präparate mit den Krankenkassen.

Die Bedeutung des Importmarktes wird ebenso deutlich, wenn wir es von der Ausgabenseite betrachten. Die Gesamtarzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung von ca. 45 Mrd. Euro wären ohne die direkten und indirekten Einspareffekte durch Importarzneimittel gute 10 % höher.

Die gesetzlichen Neuregelungen zum 01.07.2019 haben den sogenannten „importfähigen Markt“, also die Auswahl an Präparaten mit denen Einsparungen erzielt werden können, verkleinert. Teure, aber im zunehmenden Maße verschriebene Biologicals wurden aus der Verpflichtung für die Apotheker, in gewissem Umfang Importe abzugeben, herausgenommen. Gleichzeitig wurde im Rahmenvertrag ein neu definiertes Einsparziel von zwei Prozent bezogen auf den Umsatz einer Apotheke festgelegt.

Trotz dieser einschneidenden Veränderungen sind die Einsparungen interessanterweise nicht gesunken. Das vertraglich vereinbarte Einsparziel von zwei Prozent der Ausgaben wurde nicht nur erreicht, sondern seit der Neuregelung vor gut zwei Jahren regelmäßig erheblich übertroffen. Die Eingangs genannten direkten Einsparungen von 330 Mio. Euro bedeuten umgerechnet für jeden Monat des Jahres ein realisiertes Einsparziel von stetig über drei Prozent.

Um auch künftig erhebliche Einsparungen mit Importen sicherzustellen und das Potential sogar auszubauen sowie den Wettbewerbsdruck auf die Pharmaunternehmen aufrecht zu erhalten, bietet sich bei künftigen Nachjustierungen der etablierten Sparinstrumente die Erhöhung des vorgegebenen Einsparziels von bisher 2% auf 3% des Umsatzes an.

Nach oben scrollen